Geschichte des Gießener SV bis 1997
Gründung und Anfangsjahre
1946 - 1950
Innerhalb des seit 1923 bestehenden Gießener
Schwimmvereins trafen sich Tischtennis Hobbyspieler der Schwimmabteilung
kurz nach dem 2. Weltkrieg (1946) zum Tischtennisspielen. Im Sommer
wurde auf einer Tischtennisplatte auf einem kleinen Grundstück
auf der gegenüberliegenden Lahnseite (Nähe Schlachthof) gespielt.
Im Winter spielte man in einem Hinterzimmer der Gaststätte Stadt
Lich. Einige gute Spieler spielten außerdem bei der TT-Abteilung
der Spielvereinigung 1900 (heute VfB 1900). 1947 gab es Differenzen
innerhalb der Tischtennisabteilung der Spvg 1900, so daß einige
tischtennisspielende "Schwimmer" über die Gründung
einer eigenen Abteilung nachzudenken begannen. Da bereits einige gleichzeitig
Mitglieder des GSV waren, lag es nahe, sich dem GSV anzuschließen
und eine eigene TT-Abteilung innerhalb des GSV zu gründen. 1947
wurde die neue Abteilung im Hessischen Tischtennis-Verband angemeldet.
Aus dem inoffiziellen Ping-Pong war offizielles Tischtennis geworden.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten u.a. Hans Kirstein, Heinz
Kleinke, Heinz Stammnitz, Heinz Gerbig, Wilfried Amend, Walter Jung
Sen., Heinz Vollmüller und Fritz Neumann, die unter einfachen Bedingungen
Tischtennis zu spielen begannen. Der erste Abteilungsleiter war Heinz
Gerbig. Ende 1947 wurde Fritz Neumann zum Abteilungsleiter gewählt.
In dieser Zeit gab es noch wenige Tischtennisabteilungen und man mußte
sich die Gegner noch suchen. Mit Lich und Großen-Linden spielte
man in der Bezirksliga (die Bälle mußten teilweise auf dem
Schwarzmarkt besorgt werden: 1 Ball = RM 100,-- - Vergleich: 1 Bier
0,3 L = DM 0,30 - also für 1 TT-Ball = ca. 330 Bier). 1948 zog
man in einen ca. 30 qm großen Raum in der Bergkaserne um, in dem
auch die Verbandsspiele an zwei Tischen ausgetragen wurden. 1949 stieg
die 1. Mannschaft in die Landesliga auf.
Rasanter Aufstieg 1950 - 1960
Während Ende der 40er Jahre nur zwei Herrenmannschaften
spielten, wuchs der GSV Dank der aufopferungsvollen Vereinsarbeit von
Abteilungsleiter Fritz Neumann-Spengel mit Beginn der 50er Jahre zu
einem der größten Hessischen Tischtennisvereine. Vor allem
die Erfolge der Schüler- und Jugendmannschaften (Mitte der 50er
bis Mitte der 60er Jahre mehrfache Südwestdeutsche und Hessenmeister)
sind hervorzuheben. Fritz Neumann-Spengel, der die Schüler und
Jugendmannschaften auf fast allen Fahrten als Betreuer mit Fahrrad oder
Bahn begleitete, nebenher noch Turniere durchführte und Freizeiten
organisierte, war Motor und Basis zugleich für die späteren
Erfolge der aktiven Damen- und Herrenmannschaften. 1950 wurde auch eine
Jugendabteilung gegründet, die bereits 1951 in Hessen hinter Mörfelden
(Arndt, Michalek und Co.) die führende Rolle spielte. Die Jugendmannschaft
der ersten Stunde: Günter Lüttjohann, Jochen Engert, Dieter
Müller, Walter Ochs, Günther Teigler, Alfred Schnabel, Horst
Waßmuth und Artur Schmidt. 1953 zogen wir auf den Dachboden der
Goetheschule um, dem sogenannten "Staubpalast". Zwischen den
einzelnen Dachverstrebungen waren fünf Tische aufgestellt. Außerdem
mußte der Raum noch mit den Boxern des BC Gießen geteilt
werden. An einigen Tagen in der Woche war dies besonders chaotisch,
da beide Vereine gleichzeitig trainierten. Die Hitze im Sommer und die
Kälte im Winter (es wurde teilweise mit Handschuhen gespielt) waren
ein weiterer unangenehmer Begleitumstand. In diesem Jahr löste
sich auch die TT-Abteilung der Spvg 1900 auf. Die meisten Spieler wechselten
in die junge Abteilung des GSV. Es trainierten teilweise über 50
Spieler (fünf aktive Herren-, eine Damen-, zwei Jugend- und zwei
Schülermannschaften), so daß man auch im hinteren etwas dunkleren
Teil der Boxer zusätzlich Platten aufstellen mußte. Fritz
Neumann ließ mit einer Trillerpfeife nach 15 Minuten die Spieler
wechseln. Trotz dieser Umstände wurden die größten Erfolge
der Jugendabteilung Ende der 50er Jahre erzielt (Hessenmeister, Südwestdeutscher
Vizemeister: Wolfgang Stöcker, Achim Hager, Volker List, Michael
Binder, Gerhard Weeg, Heinz-Erich Michel, Helmut Bonke, Hans Fissler).
Rückschritte 1960 - 1964
Nach dem Bau einiger neuer Schulturnhallen konnten
wir Anfang der 60er in die Turnhalle der Ludwig-Uhland-Schule in den
Aulweg 120 umziehen, wo wir allerdings zuerst nur auf der Bühne
trainieren konnte, weil noch andere Vereine sich die Halle mit dem GSV
teilen mußten. Dadurch kam ein kleiner Rückschlag für
den GSV. Die Jugendarbeit konnte nicht mehr so intensiv und erfolgreich
betrieben werden, auch die 1. Mannschaft mußte aus der Landesliga
absteigen. Dieser Rückschritt erreichte durch den Tod von Fritz
Neummann 1964 seinen Tiefpunkt. So ging es nur langsam wieder aufwärts.
Zum neuen Abteilungsleiter wurde Paul Ullschmied gewählt. Ihm zur
Seite standen Wilhelm Seipp und bis zu seinem Tode Erwin Weinandt.
Aufbauarbeit 1965 -1970
Anfang 1965 kam dann die große Wende. Wir konnten
die gesamte Halle benutzen, und es wurde ein Sportausschuß gegründet
(Paul Ullschmied, Wilhelm Seipp, Günther Teigler). Dieser setzte
sich mit der TT-Abteilung von Grün-Weiß Gießen zusammen
(Heinz Becker, Hans Hackenberg, Siggi Richter, Dieter Oswald), um wieder
größere sportliche Leistungen zu erreichen. Nach diesen Verhandlungen
traten die meisten Grün-Weißen (außer Heinz Becker
und einer kleinen Truppe) zum GSV über, was zu einer starken Vergrößerung
der GSV-Tischtennisabteilung beitrug. Durch eine konsequente Aufbauarbeit
wurde die Abteilung zu einer der größten in Hessen (zeitweise
fünf Damen-, fünf Herren- und neun (!) Jugendmannschaften).
So wurde 1965/66 der Grundstein zu den späteren Erfolgen gelegt.
Die Jugendarbeit wurde wieder intensiviert (Klaus Kesselgruber und Siggi
Richter), die 1. Mannschaft stieg wieder in die Landesliga auf und machte
einen Durchmarsch bis in die Oberliga. Anfang 1970 konnte dann in die
Grundschule West (in der wir auch noch heute spielen) umgezogen werden,
wo der GSV optimale Trainings- und Spielverhältnisse vorfand. Den
größten Erfolg erzielten die Damen um Nina Heß, die
es sogar im Laufe der Jahre schafften, bis in die Bundesliga aufzusteigen.
Die Damenmannschaft
in der Bundesliga 1972/73 - 1981/82
In der Saison 1971/72 gelang der 1. Damenmannschaft
der Aufstieg in die Bundesliga. Obwohl die Rahmenbedingungen amateurhaft
blieben (kaum Sponsoren, etc.), konnte sie insgesamt 10 Jahre - mit
teilweise großem Erfolg - in der höchsten Spielklasse verbleiben.
Von vielen vor Beginn der meisten Spielzeiten als Abstiegskandidat gehandelt,
konnte die Mannschaft den Abstieg jedoch immer wieder abwenden, ja,
als sich zur Saison 1976/77 mit der Irin Karen Senior eine europäische
Spitzenspielerin den „Schwimmerinnen“ anschloß, stand am Ende
mit dem sensationellen 4. Rang die beste Plazierung in der Bundesliga-Zeit.
Spielerinnen wie Britta Heilmann, Heidrun Röhmig-Flick, Bärbel
Zips, Gertrud Potocnik, Gisela Jakob, Ulla Licher, Heike Kohl, Miriam
Jupa, Angelika Schreiber, Evelin Ogroske und allen voran die Spitzenspielerinnen
Gerlinde Glatzer, Christa Federhardt-Rühl und Karen Senior machten
den Gießener SV auch über die Grenzen Hessens hinaus zu einem
Begriff. Daß die Klasse trotz des unermütlichen Einsatzes
von Nina Heß und einigen anderen tatkräftigen Helfern letztendlich
nicht zu halten war, lag im wesentlichen an den nicht bundesligatauglichen
Umfeld und den besonderen Umständen (Spielerinnenwohnorte in ganz
Hessen verteilt, Mangel an Sponsoren, fehlende Zuschauerunterstützung
etc.). Das zusätzliche Handicap, fast jede Saison gegen den Abstieg
spielen zu müssen, führte schließlich 1982 zum Abstieg
in die 2. Bundesliga. Der Gießener Anzeiger sprach damals in seiner
Ausgabe vom 1. April 1982 vom „Abschied einer Mannschaft und vom Ende
einer Epoche“ des Damen-Spitzentischtennis im GSV. Große Verdienste
im Damentischtennis - sowohl im GSV als auch auf Funktionärsebene
- hat sich, wie schon erwähnt, Nina Heß erworben. Nach dem
Ausscheiden von Paul Ullschmied als Abteilungsleiter (ca. 1980) übernahm
sie auch die Abteilungsleitung des GSV, die sie bis zu ihrem Tode am
13. August 1985 erfolgreich innehatte.
Die Herrenmannschaft in
der Oberliga und der Regionalliga 1971 - 1988
Parallel zu den Glanzzeiten der Damen konnte auch die
1. Herrenmannschaft große Erfolge erzielen. In der Saison 1971/72
konnte die Mannschaft in die Oberliga Südwest - zur damaligen Zeit
die zweithöchste deutsche Spielklasse - aufsteigen. Mit konstanten
Leistungen konnte man sich in dieser Klasse etablieren und wurde von
den Gegnern respektiert und gefürchtet. So kann man in einem Zeitungsbericht
einer Herbornseelbacher Tageszeitung vom ersten Spieltag der Saison
1973/74 lesen: „Angstgegner Gießener SV entführte von den
favorisierten Seelbachern beim 8:8 einen wertvollen Punkt. (...) Die
‘Anti-Top-Spin-Beläge’ der Gießener Spieler schafften die
Herbornseelbacher total.“ Zu den Spielern dieser Ära gehörten
u.a. Ralf Diehl, Hans Eißer, Roland Flick, Hans-Jürgen Hackenberg,
Rüdiger Heidersdorf, Heiner, Norbert und Hans-Jürgen Lammers,
Gerhard Rehberg, Henry Schäfer, Ulli Schäfer, Dieter Seibert,
Henning Sievers, Hartmut Warnke, Manfred Werner und Udo Winkler. In
den Folgejahren konnte die Klasse jeweils gehalten werden und man wurde
ab der Saison 1979/80 Mitglied in der neuen Regionalliga Südwest
(zweithöchste deutsche Spielklasse). Nach dem Abstieg aus der Regionalliga
Südwest 1982/83 und dem freiwilligen Rückzug in die Hessenliga
blieb die Mannschaft drei Jahre in dieser Klasse. Am Ende der Runde
1985/86 stand die Meisterschaft in der Hessenliga NORD mit einem Punkt
Vorsprung vor dem TV Großen-Linden. Zum Lokalderby in der Hinrunde
(9:7 für den GSV in Großen-Linden) schrieb die Gießener
Allgemeine Zeitung vom 15.10.1987: „In der kampfbetonten und sehr ausgeglichen
verlaufenen Partie gab den Ausschlag, daß die Gäste zwar
an der Spitze durch Hans-Jürgen Hackenberg und Ulli Schäfer
(2) mit 3:1 die erhoffte optimale Bilanz verpaßten, sich jedoch
bei je einem Erfolg von Hans-Jürgen Lammers, Helmut Hinder, Ulrich
Mandler und Heiko Schmitt als etwas ausgeglichener besetzt erwiesen
(...).“ In der Saison 1986/87 konnte in der Oberliga Südwest als
Aufsteiger der Klassenerhalt geschafft werden. Auch in der Saison 1987/88
trat man ohne personelle Veränderungen mit dem Ziel des Klassenerhaltes
an.
Schwierigkeiten und Rückschläge
1985 - 1990
Nach dem Tode von Nina Heß 1985 deutete sich
für den GSV eine problematische Phase an. Die Vereinsarbeit und
Abteilungsführung wurde nur provisorisch weitergeführt, einige
gute Spielerinnen und Spieler verließen aus verschiedenen Gründen
den GSV oder hörten ganz auf. Dazu kam ein grundsätzlich negativer
Trend im Tischtennis, der bis heute anhält. Sportliche Trendarten
wie Basketball, Tennis, Streetball etc. sowie die geändertten gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen lassen einen Vergleich mit den guten Jahren im Tischtennis
in den 50er und 60er Jahren nicht zu. Noch in der Zeit als der GSV in
den oberen Klassen spielte, deutete sich für Insider bereits eine
problematische Phase an. Mit dem Wegfall des Vereinsgeländes und
vor allem des Vereinshäuschens an der Lahnstraße zwischen
Adenauer- und alter Lahnbrücke -man traf sich nach dem Training,
den Spielen und auch zu anderen Gelegenheiten - ging der Abteilung ein
wichtiger Gemeinschaftsfaktor verloren. Dieses Bretterhäuschen,
in dem man selbst an Samstagen und Sonntagen Spieler und Fans antreffen
konnte, war in den 50er Jahren von der Stadt gepachtet worden und in
Eigeniniative ausgebaut worden. Bis Ende der 70er Jahre war das Häuschen
Mittelpunkt des geselligen Lebens im Gießener Schwimmverein. Der
Pachtvetrag wurde von der Stadt gekündigt, weil das gesamte Lahnufer
in ein Naherholungsgebiet umgewandelt wurde. Ein angemessener Ersatz
am Rande Gießens kurz vor dem Launsbacher See wurde in einer Mitgliederversammlung
aus verschiedenen Gründen (Entfernung, zu teuere Bebauungs- und
Nachfolgekosten) abgelehnt. Ein stadtnaher Ersatz wurde durch die Stadt
nicht angeboten, so daß sich mit der Zeit bei den einzelnen Abteilungen
und auch Mannschaften unterschiedliche Treffpunkte herausbildeten und
auch noch Bestand haben. Doch nicht nur im geselligen, sondern auch
im sportlichen Bereich zeigten sich Schwierigkeiten. Durch den Weggang
einiger Spielerinnen mußte die 1. Damenmannschaft in der Saison
1982/83 aus der 2. TT-Bundesliga Südwest in die Hessenliga absteigen.
Die 2. Damenmannschaft konnte die Landesliga Nord halten. Doch auch
bei den Herren zeigten sich nach vielen erfolgreichen Jahren in Ober-
und Regionalliga Südwest Verschleißerscheinungen. Nach der
Saison 1987/88 in der Oberliga Südwest verließen der Großteil
der 1. Herrenmannschaft den Verein, so daß die Mannschaft in der
Runde 1988/89 in der Hessenliga antreten mußte, aus der man sofort
wieder abstieg und sich nach einem einjährigen Gastspiel in der
2. Verbandsliga OST in der Bezirksliga wiederfand. Nach einem weiteren
Abstieg mit Auswirkungen auf alle folgenden Mannschaften stand ein kümmerlicher
Rest von Spielern nun in der Bezirksklasse an der Platte. Die 1. Damenmannschaft
konnte noch bis zur Saison 1989/90 in der Hessenliga spielen, dann löste
sich die letzte Mannschaft auf und das Kapitel Damentischtennis im GSV
war vorläufig erledigt.
Neuaufbau ab 1990
Die negative Entwicklung des GSV ab Mitte der 80er
Jahre hatte jedoch auch noch andere Gründe. Das Fehlen von Mitgliedern,
die verantwortliche Funktionen in der Abteilung hätten übernehmen
können und wollen, und auch manchmal recht unglückliche Entscheidungen
der Abteilungsleitung führten dazu, daß Ende der 80er Jahre
nur noch ein kleines Häuflein übrig blieb. Nachdem schon über
eine Fusion mit dem MTV Gießen nachgedacht wurde, die das Ende
der eigenständigen Tischtennisabteilung im Gießener Schwimmverein
bedeutet hätte, entschloß man sich doch, einen Neubeginn
zu versuchen. Durch die gemeinsamen Anstrengungen des neuen Abteilungsleiters
Hans Hackenberg und des Kassenwartes Günther Teigler ging es langsam
wieder aufwärts. Die Rückkehr von Dieter Jöckel aus Göttingen
und dem damit verbundenen Eintritt seines Bruders Peter Jöckel
gaben dem GSV weiteren Auftrieb. So ist es vor allem Peter Jöckel
zu verdanken, daß der GSV ab der Runde 1993/94 wieder eine Damenmannschaft
melden konnte. Mittlerweile sind wieder zwei Damenmannschaften - in
der Bezirksklasse und der 1. Kreisklasse - im aktiven Spielbetrieb,
wobei die 1. Damenmannschaft als Hessenpokalsieger 1996/97 in der Kreisliga
Damen einen beachtlichen Erfolg auch für den Sportkreis Gießen
erzielen konnte. Aber auch der Herrenbereich zeigt sich ein positiver
Trend. Nach dem Aufstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga 1993/94
sowie der Rückkehr des damaligen Oberligaspielers Jürgen Boldt
zum GSV konnte die Mannschaft 1995/96 in die Bezirksoberliga aufsteigen
und zusätzlich den Hessenpokal in der Bezirksliga erringen. Den
gleichen Erfolg (Gewinn des Hessenpokals) konnte in der Saison 1996/97
die 1. Damenmannschaft erringen. Die positive Entwicklung mit vielen
neuen und engagierten Spielern wirkt sich auf alle unteren Mannschaften
aus, so daß für die Saison 1997/98 wieder 5 Herren-, 2 Damen-,
1 Jugend- und 1 Schülermannschaft gemeldet werden können.
Auch konnte mit der Wiederbelebung eines eigenen Turniers - im Mai 1997
fand das 4. Nina-Heß-Turnier als international offene Gießener
Stadtmeisterschaften im Rahmen des Gießener Stadtjubiläums
statt - ein zusätzlicher Höhepunkt geboten werden. Im Schüler-
und Jugendbereich haben jedoch die enormen Bemühungen (Spitzentrainer,
Ballmaschine etc.) bisher noch nicht gewünschten sportlichen Erfolge
gebracht. Trotz des berufsbedingten Weggangs von Peter Jöckel nach
Pforzheim hoffen wir, daß die Tischtennisabteilung mit den bewährten
Kräften der letzten Jahre (Sport- und Vergnügungsausschuß
etc.) auch weiterhin den Aufschwung fortsetzen kann. Unser Ziel ist
es, sowohl ein sportlich leistungsorientiertes als auch freundschaftlich
familiäres Klima im GSV zu erhalten.
Anekdoten und Sonstiges
Das 1. Spiellokal
Anfänge in der Gaststätte "Stadt
Lich": Unter einfachsten Bedingungen begann man im kleinen Hinterzimmer
der Gaststätte. Dieses Zimmer hatte durch den 2. Weltkrieg etliche
Schäden davongetragen, so daß es überall zog. Es wurde
an einer Platte gespielt. Die Spieler, die gerade nicht spielen konnten,
saßen auf den Stühlen um die Platte herum. Als kein Holz
für den Ofen mehr vorhanden war, mußten die nicht-spielenden
Tischtennisspieler stehen, da die nicht im allerbesten Zustand befindlichen
Sitzgelegenheiten zum Befeuern des Ofens gebraucht wurden.
Kleine Belagkunde 1950
Die TT-Schläger der frühen Jahre
waren aus heutiger Sicht sehr bemerkenswert: Bis weit in die fünfziger
Jahre waren neben dem modernen Noppengummi-Schläger die Beläge
Kork oder Sandpapier eine Normalität. Danach kamen die sogenannten
"Japan-Schläger" (dicker Schwamm auf beiden Seiten (bis
zu 1,5 cm dick) in Mode. Diese Spieler galten als Materialspieler. Der
dicke Schwamm wurde verboten und es kamen die normalen Schwammschläger
der etwa heutigen Art. Heute werden Spieler mit einem ursprünglichen
Gummischläger der 50er Jahre - Noppen außen - abfällig
als Materialspieler bezeichnet.
Hommage an Fritz Neumann
Fritz Neumann war Pionier und Faktotum zugleich:
Während seines Studiums arbeitete Fritz als Dolmetscher bei den
Amerikanern. Jede freie Minute nutzte für den Tischtennissport
und den GSV. Sämtliche Fahrten der Jugendmannschften machte Fritz
als Betreuer mit, außerdem organisierte er Tischtennisturniere
im Kreis und machte die Turnierleitung, auch wenn irgendwo auf einem
Dorf zwei Tischtennisspieler gesichtet wurden, fuhr Fritz mit seinem
alten Fahrrad hin und half den Spielern einen Verein zu gründen.
Er hat damit auch die in seiner Funktion als Kreisjugendwart wesentlich
dafür gesorgt, daß Gießen zum Sportkreis mit den meisten
Tischtennisvereinen in Hessen gehörte. Da er Abteilungsleiter und
Jugendwart im GSV war, wundert es nicht, daß zeitweise aufgrund
seines Engagements fast 100 Jugendliche zum GSV gehörten. Unvergessen
sind die Mehrtagesfahrten mit der Kreisjugendauswahl nach Prenzlau/DDR
sowie 1953 und später mit den Schüler- und Jugendmannschaften.
Wegen des Tischtennissports gab der Idealist Fritz Neumann sein Studium
auf und arbeitete nur noch bei Bedarf als Dolmetscher.
Sportlicher Verlauf von 1949 bis 1997
1947 Gründung der
GSV-Tischtennisabteilung
1948 1. Mannschaft spielt
in der Bezirksliga (Amend, Kleinke, Hinz, Gerbig, Stammnitz, Zimmer)
1949 Aufstieg in die
Landesliga (Hinz, Gerbig, Kleinke I, Hauschka, Weinandt, Stammnitz,
Zimmermann)
Die Tabelle in 1949 hatte folgendes Aussehen: 1. VFL
Marburg, 2. Spvg. 1900 Gießen, TV Sinn, 4. GSV I Die 2. Mannschaft
die 1949 in der Bezirksklasse den 2. Platz belegte und Kreispokalsieger
wurde, spielte in der Aufstellung: Kleinke II, Kehr, Thum, Häffner,
Hanke, Mrockowski, Sauer, Liepold.
1950 Horst Hinz wurde
Bezirksmeister der B-Klasse vor Jochen Schindler, dem vor kurzem verstorbenen
HTTV-Pressewart. Jochen Engert wurde Kreismeister der Jugend. Bei einem
Turnier in Allendorf/Lda. im Juli 1950 belegten in der Jugendklasse
die GSV Jugendlichen die ersten 4 Plätze: 1. Lüttjohann, 2.
Engert, 3. Ochs, 4. Teigler, Doppel: Ochs/Müller vor Engert/Lüttjohann
1951 Südwestdeutscher
Mannschaftsmeister der Jugend
1953 Hessischer Vizepokalsieger
der Jugend (Engert, Lüttjohann, Teigler) hinter Mörfelden
(Arndt, Michalek, Keim)
1956-59 Hessischer Jugendmeister
und Südwestdeutscher Vizemeister (Stöcker, Hager, List, Weeg,
Binder, H.E. Michel, Fissler, Bonke)
1961 Gerhard Weeg: 3.
Südwestdeutscher Einzelmeister der Jugend
1965 Christa Federhardt:
H- Meisterin im Einzel und Doppel, 3. Deutsche Meisterin im Einzel.
1966 Christa Rühl
(geb. Federhardt): H- Meisterin im Einzel, 3. Südwestdeutsche Meisterin;
Hessischer Pokalmeister der männl. Jugend: H.J. Hackenberg, Meier,
Stephan, Warnke
1967 Christa Rühl:
Hessische Meisterin und 3. Südwestmeisterin, Nina Hess Hessische
Meisterin der Damen Altersklasse; Hessische Mannschaftsmeister der männl.
Jugend (H.J. Hackenberg, Warnke, Meier, Stephan, Werner, Lammers), Südwestdeutscher
Mannschaftsmeister männl. Jugend (H.J. Hackenberg, Meier, Stephan,
Lammers, Warnke. Weiß) H.J. Hackenberg wurde 12 mal in die Deutsche
Jugendauswahl berufen
1968 Christa Rühl:
3. Hessische Meisterin, 3. Südwestdeutsche Meisterin; H.J. Hackenberg:
3. Deutscher Jugendmeister, 2. der Deutschen Jugendrangliste, Teilnehmer
bei der Europameisterschaft in Dänemark
1969 Christa Rühl:
Hessische Meisterin im Einzel, Mixed und Doppel, Südwestdeutsche
Meisterin im Einzel; H.J. Hackenberg: 3. Deutscher Meister der Jugend,
mit der deutschen Auswahl 3. der Europameisterschaft, 2. der deutschen
Rangliste; Hessischer und Südwestdeutscher Pokal-Schülermeister
(Thylmann, Würz, Seibert, Schäfer)
1970 Christa Rühl:
Hessische und Südwestdeutsche Meisterin; Hessische Meister der
weibl. Jugend (Heilmann, Pfeifer, Schäfer); Hessischer Pokalsieger
der weibl. Jugend (Heilmann, Pfeifer); Hessische Meister der B-Jugend
im Doppel (Seibert/Thylmann); Hessischer Vizemeister der Jugend, 3.
Südwestdeutscher Meister (Seibert, H. Schäfer, U. Schäfer,
Würz); Hessische Meister der A-Jugend im Mixed und 2. Südwestdeutsche
Meister (Heilmann/Schäfer)
1971 Christa Rühl:
Hessische Meisterin, 3. Südwestdeutsche Meisterin im Einzel, Doppel;
Heilmann/Pfeifer bilden die Hessenauswahl gegen England; Dieter Seibert:
Hessischer B-Jugendmeister; Hessische und Südwestdeutsche Mannschaftsmeisterschaft
der Jugend (U. Schäfer, J. Hoppe, H. Schäfer, Würz);
Heidrun Röhmig: Hessische Juniorenmeisterin
1972 Christa Rühl:
Hessische Meisterin, 1. der Südwestrangliste, Nationalkader A;
Glatzer/Rühl: Hessische Meisterin im Doppel; Hessischer Jugendmeister
Stephan Thylmann, 3. Uli Schäfer; 3. Südwestdeutscher Pokaljugendmeister
(Schäfer, Lammers, Thäle); Heilmann/Pfeifer Teilnehmerinnen
bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
1972/73: 1. Damen: Bundesliga
Gerlinde Glatzer: Hessische Meisterin im Einzel, Doppel und Mixed, Südwestdeutsche
Vize-Meisterin im Einzel; Bärbel Zips: Hessische Juniorenmeisterin
im Doppel, 3. im Einzel; Heilmann/Pfeifer 2. der Südwestdeutschen
Meisterschaften der weibl. Jugend
1973/74: 1. Damen: Bundesliga
1. Herren: Oberliga Südwest: Warnke, Seibert, Werner, Schäfer,
Flick, Heidersdorf Bärbel Zips: Hessische Juniorenmeisterin im
Einzel; Glatzer/Zips: Studentenweltmeisterinnnen
1974/75: 1. Herren: Oberliga
Südwest: 1. Damen: Bundesliga 1975/76: 1. Herren: Oberliga Südwest:
1. Damen: Bundesliga
1976/77: 1. Herren: Oberliga
Südwest: 2. Herren: Landesliga Ost 3. Herren: Gruppenliga Lahn:
4. Herren: Kreisklasse A 1. Damen: Bundesliga 2. Damen: Hessenliga 3.
Damen: Landesliga Nord 4. Damen: Bezirksklasse
1977/78: 1. Herren: Oberliga
Südwest: 2. Herren: Gruppenliga Lahn 3. Herren: Bezirksliga Süd:
4. Herren: Kreisklasse A 1. Damen: Bundesliga 2. Damen: Hessenliga 3.
Damen: Landesliga Nord 1978/79: 1. Herren: Oberliga Südwest 1.
Damen: Bundesliga
1979/80: 1. Herren: Regionalliga
Südwest: 1. Damen: Bundesliga
1980/81: 1. Herren: Regionalliga
Südwest: 1. Damen: Bundesliga
1981/82: 1. Herren: Regionalliga
Südwest: 1. Damen: Bundesliga
1982/83: 1. Herren: Regionalliga
Südwest: 2. Herren: Gruppenliga Lahn 3. Herren: Bezirksklasse:
4. Herren: 5. Herren: Kreisklasse D 1. Damen: 2. Bundesliga Südwest
2. Damen: Landesliga Nord
1983/84: 1. Herren: Hessenliga
2. Herren: Bezirksliga: 3. Herren: Bezirksliga: 4. Herren: Kreisklasse
D 1. Damen: Hessenliga 2. Damen: Landesliga Nord
1984/85: 1. Herren: Hessenliga
Nord: 1. Damen: Hessenliga
1985/86: 1. Herren: Hessenliga
Nord: H.-J. Hackenberg, U. Schäfer, H. Hinder, H. Schmitt, H.-J.
Lammers, 1. Damen: Hessenliga
1986/87: 1. Herren: Oberliga
Südwest: U. Mandler, H. Hinder, H. Schmitt; H.-J. Hackenberg, U.
Schäfer, H.-J. Lammers 2. Herren: 2. Verbandsliga Ost 1. Damen:
Hessenliga
1987/88: 1. Herren: Oberliga
Südwest: H.-J. Hackenberg, U. Schäfer, H. Hinder, H.-J. Lammers,
H. Schmitt, U. Mandler 2. Herren: 2. Verbandsliga: F. Teigler, I. Schütze,
W. Baldreich, K. Marquardt, G. Teigler, D.Jöckel 1. Damen: Hessenliga:
M. Jupa, H. Kohl, J. Sievers, I. Jacob
1988/89: 1. Herren: Hessenliga:
U. Schäfer, H.-J. Hackenberg, H. Schmitt, H.-J. Lammers, F. Teigler,
H. Biel, I. Schütze, J. Boldt 1. Damen: Hessenliga
1989/90: 1. Herren: 2.
Verbandsliga: G. Teigler, G. Weeg, H. Schreiber, A. Schmidt, J. Engert,
Pham 2. Herren: 2. Kreisklasse.: J. Mangold, J. Ohlsen, S. Buss, A.
Guldner, H. Hinz, H.-E. Michel, A. Zapp 1. Damen: Hessenliga
1990/91: 1. Herren: Bezirksliga:
Jöckel D., Teigler G., Flick, Schmidt, Weeg, Marx 2. Herren: 2.
Kreiskl.: Marx, Jöckel P., Ohlsen, Guldner, Hackenberg, Hinz, Michel
1991/92: 1. Herren: Bezirksklasse:
Jöckel D., Teigler, Flick, Schmidt, Marx, Weeg 2. Herren: 2. Kreiskl.:
Böttcher, Wech, Mangold, Jöckel P., Ohlsen, Guldner, Michel,
Hinz, Zapp
1992/93: 1. Herren: Bezirksklasse:
Jöckel D., Teigler, Flick, Schmidt, Marx, Weeg 2. Herren: 2. Kreisklasse:
Böttcher, Wech, Mangold, Jöckel R., Ohlsen, Jöckel P.,
3. Herren: 3. Kreisklasse: Guldner, Michel, Zapp, Hackenberg, Hinz,
Schlösser, Schiedlowski, Schröder
1993/94: 1. Herren: Bezirksliga:
Marx, Jöckel D., Flick, Teigler, Böttcher, Mangold 2. Herren:
1. Kreisklasse: Weeg, Schmidt, Wech, Jöckel R., Jöckel P.,
Ohlsen 3. Herren: 2. Kreisklasse: Engert, Dabelow, Zapp, Guldner, Michel,
Hackenberg 1.D amen: 1. Kreisklasse: S. Mankel, R. Drinhausen, Alexandra
Pelzl,, Petra Seißenschmidt, F. Besch, K.Brockerhoff, C.Groß,
S.Jungk, T.Jungk
1994/95: 1. Herren: Bezirksliga:
D. Marx, D. Jöckel, R. Flick, G. Teigler, G. Weeg, D. Böttcher
2. Herren: Kreisliga: P. Jöckel, N. Wech, A. Schmidt, J. Engert,
R. Jöckel, J. Ohlsen 3. Herren: 2. Kreisklasse: Dabelow, Kayali,
Ferdinand, Guldner, Michel, Zapp 4. Herren: Sonderklasse: Rode, Hackenberg,
Schiedlowski, Hinz, Schlösser, Seiderer, Schröder, Turner,
Blocinski 1. Damen: 1. Kreisklasse: S. Mankel, S. Mangold, R. Drinhausen,
Alexandra Pelzl, Petra Seißenschmidt, Friederike Besch
1995/96: 1. Herren: Bezirksliga:
J. Boldt, H.-J. Lammers, D. Marx, D. Jöckel, S. Pausch, D. Böttcher
Verbandspokalsieger
1995/96 2. Herren: Kreisliga:
R. Flick, G. Teigler, K. Geschwill, G. Weeg, A. Schmidt, J. Engert,
N. Wech 3. Herren: 1. Kreisklasse: N. Kayali, M. Ferdinand, R. Jöckel,
J. Ohlsen, T. Dabelow, J. Leder 4. Herren: 3. Kreisklasse: A. Guldner,
A. Zapp, H.-E. Michel, M. Rode, D. Turner, H. Hackenberg, E. Schlösser,
H. Seiderer 1. Damen: Kreisliga: S. Mankel, G.Dabelow, S. Mangold, R.
Drinhausen, S. Gerbig 2. Damen: 1.Kreisklasse: A. Pelzl, P. Seißenschmidt,
S. Müller, F. Besch,
1996/97: 1. Herren: Bezirksoberliga:
Boldt, Böttcher, Marx, Jöckel, Pausch, Geschwill 2. Herren:
Bezirksklasse: Flick, Teigler, Schmidt, Wech, Weeg, Ferdinand 3. Herren:
Kreisliga: Rehberg, Kayali, Leder, Engert, Jöckel R., Ohlsen 4.
Herren: 3. Kreisklasse: Dabelow, Herchenröther, Iffland, Turner,
Guldner, Hackenberg, Seiderer, Turner, Zapp, Schlösser, Hinz 1.
Damen: Kreisliga: N. Aeberhard, S. Mankel, G. Dabelow, S. Gerbig Verbandspokalsieger
1996/97 2. Damen: 1.
Kreisklasse: Mangold, Seißenschmidt, Müller, Besch, Arsulic,
Rickhoff, Meier, Jost, Rosengarten, Weber, Jungk
Tilman Dabelow
|