Samstag, 07. April 2001 Kurzbericht Herren Verbandsliga Mitte
Jürgen Boldt (0), Igor Maruk (1), Hans-Jürgen Lammers (1), Tom Baldschus (0), Thomas Piwowarski (1), Christian Kaiser (0) (in Klammern die gewonnenen Spiele)
![]() NSC feiert vor 200 Zuschauern Aufstieg W.-Steinberg künftig in Herren-Hessenliga - Fast sensationell deutlicher Sieg im Verbandsliga-Spitzenspiel gegen den Gießener SV von Andreas Dort POHLHEIM. Der 7. April dürfte in Watzenbom-Steinberg künftig als Feiertag begangen werden. Zumindest von den NSC-Tischtennis-Spielern. Denn am Samstag, dem 7. April, sichert sich der NSC W.-Steinberg mit einem fast sensationell deutlichen 9:3-Erfolg über den Gießener SV die Verbandsliga-Meisterschaft und den damit verbun- denen Aufstieg in die Hessenliga. "Zeeehn nackte Frisösen" schallte es zu Einstimmung auf das entscheidende Match um den Hessenliga-Aufstieg aus der Stereoanlage. In Watzenbom-Steinberg hatten sich über 200 Zuschauer eingefunden, darunter die komplette Tischtennis-Prominenz aus dem Kreisgebiet. Sogar einige Vertreter des TTC Wißmar aus der MKS- Verdachts- Zone hatten die Anreise geschafft. Sein Kommen sollte niemand bereuen, denn es wurde Tischtennis auf sehenswert hohem Niveau und Spannung pur geboten. Schon in den ersten Sätzen der beider Eingangsdoppel wurde deutlich, dass an diesem Tag das Glück des Tüchtigen auf NSC-Seite liegen sollte. Sowohl Baldschus/ Lammers als auch Boldt/Maruk gaben nach eigenen Satzbällen jeweils noch mit 20:22 ab. Berg/Dreiser gewannen anschließend den Zweiten klar. Der ebenfalls klare Sieg von Karaca/Schmidt für Boldt/Maruk war die erste‘ Überraschung des Abends, Schmalz/Weber sorgten ungefährdet für das 3:0 und stellten den Spielverlauf aus den, Hinspiel auf den Kopf, denn der GSV hatte beim 9:6-Erfolg imHeimspiel seinerseits 3:0 geführt. Im ersten Spitzeneinzel lieferten sich Sascha Berg und der LitauerlgorMaruk einen harten Kampf von über einer Stunde Dauer. Im ersten Satz dominierte Maruk, der Berg keine Chance ließ, seine Angriffe erfolgreich abzuschließen. Im zweiten Satz lief es zunächst besser für den NSCler, der lange dominierte, und beim 10:5 auf der Siegesstraße schien. Plötzlich war Maruk aber wieder im Spiel, unterlag nur knapp und ging im dritten Satz mit 18:12 in Führung. Berg schaffte aber mit starker Konzentrationsleistung noch den Anschluss, wehrte drei Matchbälle ab, davon einen mit Netz- und Kantenroller zum 22:22 und verwandelte die Halle mit dem Punkt zum 24:22 in ein Tollhaus. Nun warderGSV-Mannschaftsführer Jürgen Boldt gefordert, gegen Sada Karaca den ersten Punkt einzufahren. Emeut war das Glück aber auf NSC-Seite, denn Karaca gewann zunächst knapp. Im zweiten Satz drehte Sada Karaca auf und gewann in beeindruckender Manier in einem Match, dass vorab nicht für die NSC-Habenseite einkalkuliert war. Es ist schon die halbe Miete, wenn man mit den fürchterlich gezwirbelten Tom-Bald- schuss-Aufschlägen zurechtkommt, schien sich Andreas Schmalz gedacht haben, der äußerlich völlig cool wirkend gewann (dass er innerlich am Beben war, gab er erst nach dem Match zu). Thomas Schmidt (ebenso wie Sascha Berg in der gesamten Rückrunde noch ohne Einzelniederlage) sorgte danach gegen Christian Kaiser für den 7:0-Zwi- schenstand, bei dem sich einige zu spät gekommene Zuschauer ungläubig die Augen neben. "Sürgi" Lammers war es vorbehalten, für den ersten GSV-Erfolg zu sorgen. Mit einer Kombination aus gefühlvollen Topspins und sicheren Blocks stellte er Ralf Dreiser vor große Probleme. Im zweiten Satz konnte Dreiser jedoch einen Matchball abwehren, um anschließend gegen Lammers (fit wie ein 18-Jähriger) haushoch zu unterliegen. Thomas Piwowarski gewann gegen Torsten Weber zum 7:2-Halbzeitstand. "Piwo" kann eigentlich in jeder Spielklasse eingesetzt werden. Wenn er trifft, gewinnt er, trifft er nicht, verliert er, so einfach ist das“, war aus GSV-Kreisen zu erfahren. Diesmal war die Piwo-Trefferquote mit der Turbo-Vorhand also hoch genug. Es folgte ein erneutes Marathon-Match der uralten Erzrivalen Berg und Boldt, die sich einen offenen Schlagabtausch mit tollen Ballwechseln lieferten. Aus einem 17:15 im dritten Satz für Boldt machte Berg noch einen knappen Sieg. Igor Maruk zeigte danach gegen Sada Karaca seine Abwehrqualitäten sehr eindrucksvoll und ließ dem NSC-Spieler nicht den Hauch einer Chance. Der Siegpunkt für den NSC ging auf das Konto des an diesem Abend sehr starken Andreas Schmalz. Er konnte Hans-Jürgen Lammers mit dessen eigenen Waffen (gefühlvolle lange Topspins) in die Schranken verweisen und damit für ein Ergebnis sorgen, dass keiner der TT-Spezialisten unter den Zuschauern vorab getippt hatte. Ein aufgewühlter NSC-Geschäftsführer Reiner Burger gratulierte im Anschluss der Mannschaft zur Meisterschaft, vergaß aber auch nicht, der unterlegenen GSV-Mannschaft und den fachkundigen Zuschauern für die gezeigte Fairniss zu danken.
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