Das aktuelle Interview mit Jürgen Boldt und Torsten Weber sprach Elmar Schaub vor dem Tischtennis-Duell zwischen Gießener SV und NSC Watzenborn-Steinberg in der Verbandsliga (aus der Gießener Allgemeine vom 25.11.2000) |
Am heutigen Samstag steht in der Tischtennis-Verbandsliga das Top-Spiel auf dem Programm. Dabei treffen um 16.30
Uhr in der Gießener Weststadt der gastgebende Gießener SV und der NSC W.-Steinberg aufeinander. Die
Hausherren haben von Beginn an keinen Hehl daraus gemacht, dass sie in diesem Jahr in die Hessenliga aufsteigen
wollen. Aber auch die Watzenborner haben sich nach dem zweiten Platz im letzten Jahr, der nicht zum Aufstieg berechtigte,
auch in dieser Spielzeit zumindest kleine Hoffnungen auf den Aufstieg gemacht. Nicht nur auf Grund der Tabellensituation,
sondern auch auf Grund der Tatsache, dass der Gießener SV im letzten Jahr 3:1 Punkte gegen Watzenborn holte,
liegt die Favoritenrolle ganz klar bei den »Schwimmern«. Mit Jürgen Boldt (GSV) und Iorsten Weber
(NSC) stehen nun zwei Leistungsträger beider Mannschaften in einem Interview vor dem Spitzenspiel Rede und
Antwort. Der Gießener SV ist bisher seiner Favoritenrolle vollauf gerecht geworden. Wenn man einmal von dem Ausrutscher in Kirtorf absieht, so kann auch der NSC W-Steinberg mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden sein. Wie sehen Sie die Chancen für Ihre Mannschaft? Jürgen Boldt: »Ich glaube, es wird ein ausgeglichenes, spannendes, abervor allem interessantes Spiel. Wir haben auf den ersten vier Positionen Vorteile, während der NSC auf den hinteren Positionen mit den zwei starken Youngstern seinerseits Vorteile besitzen. Wenn die Doppel gut laufen, kann es aber auch vielleicht schnell für uns ausgehen. Wir haben im letzten Jahr gegen die Watzenborner gewonnen und die Mannschaften haben sich nicht großartig verändert. Von daher denke ich, dass wir gewinnen.« Tbrsten Weber: »Ich sehe die Chancen recht ausgeglichen, wir haben die Möglichkeit, den Ausrutscher aus Kirtorf wieder wett zu machen. Dafür müsste aber alles für uns laufen. Vielleicht hat ja auch unser Gegner mal eine Schwächephase.« Am Samstag geht es auch darum, wer hinter dem Regionalliga-Team vom TV Großen-Linden die zweitstärkste heimische Kraft im Herren-Tischtennis wird. Verleiht diese Ursache dem Spiel einen zusätzlichen Reiz? Jürgen Boldt: »Das glaube ich nicht, es ist so schon ein sehr reizvolles Spiel. Unser Plan lautete vor drei Jahren in die Hessenliga zu kommen, und von daher liegen wir voll im Soll. Wir sind aber nach oben offen.« Tbrsten Weber: »Nein, das glaube ich nicht. Der Reiz liegt im Derby an sich; dass sich alle Spieler kennen und auch der neutrale Zuschauer die Spieler auf beiden Seiten kennt. Gr.-Linden ist zu weit weg.« Mit der Verpflichtung von Igor Maruk ist der GSV auch ein Risiko eingegangen. Hat sich diese Investition bereits ausgezahlt bzw. wäre es für den NSC W-Steinberg auch zu überlegen, sich auch einen ausländischen Spitzenspieler zu holen? Jürgen Boldt: »Wir hatten den Aufstieg als Ziel und nach den Ausfällen von Michael Blondin und Thorsten Kähler brauchten wir noch eine Verstärkung. Der Igor stellt spielerisch und menschlich eine Bereicherung für uns dar. Er hat sich voll in die Mannschaft und in den Verein integriert, da er auch im Jugendtraining mitarbeitet. Auch die Tatsache, dass er schon recht gut deutsch spricht und nach dem Spiel auch noch einige Tage bleibt, zeigt sein Interesse an dem Verein. Das Risiko hat sich also für uns ausgezahlt, zumal es auch kein finanzieller Drahtseilakt ist.« Tbrsten Weber: »Wir haben beim NSC ja die Erfahrung mit den Zweitliga-Damen. Da gibt es auch hin und wieder kleinere Probleme. Die Integration an sich ist sehr schwierig, von der Verständigung ganz zu schweigen. Gemeinsames Training ist auch eher problematisch und nach dem Spiel das Zusammensein auch eher selten. Gegen Verstärkungen haben wir aber natürlich nichts einzuwenden, ideal wären selbstverständlich Spieler aus der näheren Umgebung.« Der GSV/NSC verlässt am Samstag als Sieger den Tisch, weil...? Jürgen Boldt: ». . . wir im bisherigen Vergleich zu den anderen Mannschaften die besseren Ergebnisse erzielt haben und so wohl einen Tick stärker sind.« Torsten Weber: ». . . sich die Jugend gegen die Erfahrung durchsetzt.«
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