Als Sayed Amir Hossein Hosseini Pour im Herbst 2022 vom Iran nach Deutschland floh, hatte der junge Tischtennisspieler das Ziel vor Augen, nicht nur dem Mullah Regime zu entkommen, sondern auch einmal bei den Paralympics zu starten. Hosseini Pour hat eine Hemiparese, das heißt halbseitige Lähmungserscheinungen und war bereits im Iran im Behindertensport aktiv.

Herausragend für ihn war der Gewinn von zwei Goldmedaillen bei den Asian Youth Para Games 2021 in Bahrain. Ihm wurden aber in seinem Heimatland Steine in den Weg gelegt, er musste Repressalien erdulden. Deshalb entschied sich der damals 22-jährige Mann zur Flucht nach Deutschland.

In Gießen angekommen, fand er schnell Anschluss an den Landesstützpunkt für Para-Tischtennis in Heuchelheim an der Lahn. Hier wurde Amir, wie er von Freunden genannt wird, vom hessischen Landestrainer Fabian Lenke unter die Fittiche genommen und gefördert. Seit nunmehr knapp zwei Jahren ist er Mitglied der TSF Heuchelheim, spielt in der Verbandsrunde für den Verein wie auch bei Behindertensportturnieren.

2023 und 2024 wurde Hosseini Pour in seiner Wettkampfklasse Deutscher Jugendmeister. Er ist gut integriertes Mitglied im Verein, spricht Deutsch und will auch beruflich in Deutschland Fuß fassen. Nun ist zudem sein großer Traum in Erfüllung gegangen. Als einer von acht Sportlern wurde Sayed Amir Hossein Hosseini Pour für das Flüchtlingsteam für die Paralympics 2024 in Paris nominiert. Im Flüchtlingsteam sind Leichtathleten, Schwimmer, Gewichtheber, Fechter, etc. aus unterschiedlichen Herkunftsländern vereint. Und zu diesen acht Athleten zählt nun auch Hosseini Pour als einziger Tischtennisspieler. Er wird bei den Paralympics von seinem Trainer Fabian Lenke betreut, der dafür Urlaub vom hessischen Landesverband genommen hat, um Hosseini Pour im Flüchtlingsteam zu unterstützen.

Die Paralympics finden vom 28. August bis 8. September in Paris statt. Hosseini Pour wird im Para-Tischtennis in der Wettkampfklasse 8 starten. Die Klassen der sogenannten Steher reichen im Behindertensport von 6 bis 10, je kleiner die Zahl desto größer ist die Behinderung.

Lenke dabei

Hosseini Pour wird nicht der einzige Sportler der TSF Heuchelheim sein, der bei den Paralympics in Paris startet. Auch Juliane Wolf wurde nominiert und startet für Deutschland, während Maxym Nikolenko für die Ukraine antritt. Auch diese beiden Sportler starten in der Wettkampfklasse 8.

Damit sind insgesamt drei Sportler der TSF Heuchelheim plus Trainer Fabian Lenke für die Paralympics nominiert. Dabei kann es sogar vorkommen, dass sich beim größten Behindertensportturnier der Welt mit Hosseini Pour und Nikolenko zwei TSF-Spieler gegenüber stehen. Was tatsächlichsehr außergewöhnlich wäre in der großen Sportwelt.


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