Spieler und Zuschauer wurden während der Tischtennis-Oberligapartie zwischen dem Gießener SV und dem TTC Bad Homburg II in ein ständiges Wechselbad der Gefühle getaucht, ehe die Punkteteilung feststand. Beide Teams nehmen mit jeweils 18 Pluspunkten die Tabellenränge vor dem Relegationsplatz ein und haben den Klassenerhalt noch nicht sicher.
Gießener SV – TTC Bad Homburg 8:8: Die Gäste hatten vom Vortag noch eine Niederlage gegen Kriftel in den Knochen stecken, schickten aber im Abstiegskampf ihre bestmögliche Aufstellung an die Platte. Trotzdem erwischten die Gießener den besseren Start. Christian Güll/Johannes Linnenkohl gewannen ihre erste Doppelpartie in drei Sätzen und Jan Limbach/Igor Maruk setzten sich gegen das Doppel eins der Gäste in vier Sätzen durch. Dann mussten sich Samuel Preuß/Dieter Buchenau nach 2:1-Satzführung in fünf Sätzen geschlagen geben. Güll gewann sein erstes Einzel, Limbach erzielte mit einem 11:2 die 2:0-Satzführung und schien bereits auf der Siegesstraße, gab sein Match aber dann doch noch aus der Hand, sodass statt eines möglichen 5:0 »nur« ein 3:2 auf der Anzeigetafel stand.
Maruk zermürbte mit seiner Defensivtaktik seinen Kontrahenten in drei Sätzen, Preuß kämpfte sich nach 0:2-Satzrückstand noch heran, unterlag aber im Entscheidungssatz. Im dritten Paarkreuz bauten Buchenau und Linnekohl mit Viersatzerfolgen die Führung auf 6:3 aus. Doch die Gäste gaben sich noch lange nicht geschlagen. Güll verließ im Spitzeneinzel nach gewonnenem Auftaktsatz mit einer 1:3-Niederlage die Platte und Limbach konnte erneut eine Führung nicht zum Matchgewinn nutzen. Maruk war in seiner zweiten Partie ohne Chance und Preuß fehlte bei zweimal 11:13 bei seiner Viersatzniederlage das nötige Fortune. Nach diesem 4:0-Lauf der Gäste mussten Buchenau und Linnenkohl mit ihren Viersatzsiegen die Kastanien aus dem Feuer holen, Gießen führte mit 8:7 vor dem Entscheidungsdoppel. Hier hatten die Gäste aber mehr Reserven und verwandelten gegen Güll/Linnenkohl nach insgesamt knapp fünfeinhalb Stunden Spielzeit den ersten Matchball.
»Das Unentschieden ist gerecht«, erkannte Kapitän Samuel Preuß an, ärgerte sich aber auch über einige verpasste Chancen. »Wir haben alle vier Fünfsatzspiele verloren. Trotzdem war es ein wichtiger Punktgewinn. Wir sind noch nicht durch, sollten aber den Klassenerhalt doch schaffen«, blicken Preuß und seine Teamkollegen recht zuversichtlich auf das Saisonfinale, trotz des schweren Restprogramms gegen die beiden Topteams der Liga, Kassel und Braunfels. Ein weiterer Zähler aus diesen beiden Spielen würde die letzten Zweifel beseitigen.