Angeführt vom überragenden vorderen Paarkreuz mit Nicolas Burgos – mit Sicherheit der beste Spieler, den die Region um Gießen jemals gesehen hat - und Christian Güll, der sich im Vergleich zur schon sehr guten Einstandssaison im letzten Jahr nochmals deutlich gesteigert und tolle Leistungen abgeliefert hat, gelang es der Mannschaft sich in einen wahren Rausch zu spielen. So wurde am Ende der Vorrunde die Halbzeitmeisterschaft mit nur einer Niederlage im Auswärtsspiel bei Biebrich erreicht. Ansonsten gelangen sensationell acht Siege.
Neuzugang Nicolas Burgos erwies sich spielerisch und menschlich als absoluter Glücksgriff. Er kam trotz zahlreicher internationaler Einsätze in jedem Spiel zum Einsatz und konnte der Klasse seinen Stempel aufdrücken. Persönlich konnte der im Dezember 18 Jahre alt gewordene bei seinem letzten internationalen Jugendturnier der Junioren WM einen weiteren großen Erfolg feiern, als er ohne Niederlage die Gruppenphase als Gruppenerster überstand und dann in der ersten Hauptrunde gegen den in der Tischtennisbundesliga spielenden Russen Vladimir Sidorenko unterlag. Am gleichen Ort sicherte er sich den Titel des Panamerikameisters der Jugend. Nicolas ist somit der beste Jugendspieler Südamerikas. Nicht nur im Einzel spielt er überragend – auch im Doppel bildet er zusammen mit Christian Güll eine "Bank". Die beiden blieben in der Vorrunde ohne Niederlage.
Christian steigerte sein Niveau im Vergleich zur guten letzten Saison im vorderen Paarkreuz im Sog von Nicolas nochmals deutlich und erspielte sich eine tolle 13:5 Bilanz und war damit hinter Nicolas und Christoph Waltemode von der TG Langenselbold drittbester Spieler. Dabei bewies er auch das ein oder andere Mal große Kämpferqualitäten und Nervenstärke und gewann so einige Fünfsatzsiege in Einzel und Doppel.
Beide Spitzenspieler bilden die erfolgreiche Basis für das Abschneiden der Mannschaft, die den Schwung mit in die ersten Spiele der Rückrunde nehmen konnte und trotz einiger personeller Probleme aufgrund von Krankheiten weiterhin die Tabelle anführt. Erneut verlor das Team nur gegen "Angstgegner" Biebrich.
In der Mitte überzeugt Oldie Igor Maruk. Igor ist seit über 20 Jahren für den GSV im Einsatz, ein absolutes Urgestein im Verein und nach wie vor eines der Abwehrbollwerke in der Oberliga. So erspielte er in der Vorrunde eine insgesamt sehr zufriedenstellende 10:8 Bilanz. Dabei waren wieder einige teils spektakuläre und nervenaufreibende Siege. Igors Spielen war alles dabei, was das Tischtennisherz begehrt.
Persönlich lief es für Dieter Buchenau mit "nur" drei Einzelsiegen in der Mitte der Vorrunde sportlich nicht ganz so gut. Dabei war aber auch eine Portion Pech, da er einige Male Matchbälle vergab und sich noch im Entscheidungssatz geschlagen geben musste. Dieter überzeugte aber vor allem wieder als Mentor der jungen Mannschaft, der die Geschicke im Hintergrund leitet. Dazu bildet er gemeinsam mit Samuel Preuß ein starkes Dreier-Doppel, dass nur ein einziges Mal unterlag. Gemeinsam mit der Kombination Burgos/Güll stand so oft direkt eine wichtige und beruhigende Führung zum Spielstart.
Eine tolle Vorrunde spielte im hinteren Paarkreuz auch Domingo Cordero, der parallel alle Spiele als Spitzenspieler in der Verbandsliga absolvierte. In beiden Mannschaften war Domingo eine wichtige und entscheidende Figur. So konnte er zumeist ungefärdet seine Spiele gewinnen, souverän die im vorderen Paarekreuz erspielten Führungen ausbauen und den Gegnern oft den letzten Wind aus den Segeln nehmen.
Krankheitsbedingt musste Mannschaftsführer Samuel Preuß leider in der Mitte der Vorrunde Niederlagen einstecken und zwei Spiele pausieren. In den letzten Mannschaftskämpfen erreichte er wieder die gewohnte Stärke und konnte einige wichtige Siege zum Gesamterfolg beitragen.
Ein großer Dank ist an dieser Stelle an Jürgen Boldt auszusprechen, der nicht nur die Bewirtung bei allen Heimspielen durchgeführt hat, sondern auch Nicolas Burgos, Igor Maruk und Domingo Cordero bei sich zu Hause beherbergt hat. Nur durch solch ein persönliches, ehrenamtliches Engagement ist das "Projekt Oberliga" realisierbar. Zu absoluten Highlights avancierten alle Heimspiele in der Wiesecker Turnhalle, mit teilweise über 100 Zuschauern. So gelang es im Lokalderby gegen Allendorf/Lumda 120 Zuschauer während der vier Stunden Spielzeit in die Halle zu locken.
Vielen Dank an die TSG Wieseck!
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