Erhöhte Parkgebühren in Innenstadt bereiten Tischtennis-Abteilung von Grün-Weiß Gießen Sorgen - Die erhöhten Parkgebühren innerhalb des Anlagenrings bereiten der Tischtennis-Abteilung von Grün-Weiß Gießen Sorgen. Trainiert wird viermal pro Woche an der »Ricarda«. Das kann teuer werden.

Für die in Richtung Ricarda-Huch-Schule gelegenen Parkplätze in der Schillerstraße muss abends nun bis 22 Uhr bezahlt werden. Auf der anderen Seite gilt die Kostenpflicht aber weiterhin nur bis 19 Uhr. Foto: Lemper

Das Parken gerade in der Gießener Innenstadt hat sich zuletzt spürbar verteuert. Auf den noch verfügbaren Flächen innerhalb des Anlagenrings werden nun zum Beispiel drei Euro pro Stunde fällig. Zudem muss dort künftig in den Abendstunden bis 22 Uhr - nicht mehr nur bis 19 Uhr - sowie sonntags bezahlt werden. Die Automaten werden zurzeit sukzessive umgestellt. Ziel ist es, den konstatierten »hohen Parkdruck sowie Parksuchverkehr« zu reduzieren, heißt es aus dem Rathaus. Zumindest bei Autofahrern löst das wohl trotzdem zwangsläufig Verdruss aus. Kritik kommt jetzt obendrein aus der Tischtennis-Abteilung von Grün-Weiß Gießen (GWG).

Deren Mitglieder trainieren viermal pro Woche in der Turnhalle 1 der Ricarda-Huch-Schule, die mitten in der kostenintensiven Zone I liegt. Die Ligaspiele finden samstags statt. Dass die Stadt kräftig an der Gebührenschraube gedreht hat, »trifft uns massiv und entzieht uns ein ganzes Stück unserer bisherigen Grundlage«, beklagt der stellvertretende Abteilungsleiter Wolfgang Orth im Gespräch mit dem Anzeiger. Er hofft auf eine »praktikablere Lösung«. Doch wie könnte die aussehen?

»Unverzichtbarer Beitrag für die Lebensqualität«

»Der Sport leistet einen unverzichtbaren Beitrag für die Lebensqualität der Menschen in der Universitätsstadt Gießen. Kommunale Sportförderung ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. [...] Die Sport- und Turnvereine vermitteln wichtige soziale Grunderfahrungen, die über das Sporttreiben weit hinaus gehen. [...] Die Universitätsstadt Gießen unterstützt deshalb die ortsansässigen Vereine und Verbände in ihren Bemühungen durch die Förderung von Sport und Freizeit [...].« So heißt es auszugsweise in der Präambel der städtischen Sportförderrichtlinie. Darauf verweist auch Wolfgang Orth, denn er hat das Gefühl, dass die in Folge der Verteuerung entstandene Situation nicht unbedingt vereinsfördernd wirke - im Gegenteil. »Ich befürchte eher einen Wettbewerbsnachteil für Grün-Weiß gegenüber Vereinen, die bessere Parkmöglichkeiten bieten können.«

Seit vielen Jahren nutzen die Tischtennisspieler die Halle der »Ricarda«. Aktuell nimmt GWG mit fünf Herren-Teams und einem Damen-Team an der Verbandsrunde teil. Trainingszeiten sind montags, dienstags, donnerstags und freitags von 19.30 bis 22 Uhr. Bisher sei das nie ein Problem gewesen, weil die Kostenpflicht für die umliegenden Parkplätze um 19 Uhr endete. Inzwischen summierten sich die Parkgebühren jedoch leicht auf zwölf Euro je Trainingseinheit bei einer Anfahrt mit dem Auto, moniert Wolfgang Orth. Aufs Jahr gerechnet, bedeute dies ein Zigfaches des eigentlichen Mitgliedsbeitrages. Und das könnte einerseits Neuzugänge abschrecken und andererseits dazu führen, dass noch aktive Mitglieder irgendwann nicht mehr erscheinen oder den Verein wechseln. Bei den auswärtigen Gastmannschaften könnten die hohen Preise ebenfalls für Unmut sorgen.

Bei einem Umzug in eine andere Halle - samt umfassendem Equipment - argwöhnt Orth wiederum, dass die momentan guten Trainingszeiten nicht beibehalten werden könnten und das Angebot insgesamt reduziert werden müsste. Von den notwendigen organisatorischen Verschiebungen ganz zu schweigen. »Wir möchten einfach nicht ins Hintertreffen geraten und haben Angst, dass sich die Bedingungen für unseren Trainings- und Spielbetrieb nachhaltig verschlechtern.«

Nach Auskunft der Stadt gibt es sonst indes keine weiteren Einwände dieser Art, obwohl die Hallen und der Gymnastikraum der »Ricarda« im Anschluss an den Schulsport noch von anderen Gießener Vereinen sowie der Volkshochschule beansprucht werden: für Jugendfußball und -basketball, Reha- und Gesundheitssport sowie historisches Fechten.

Stadt verweist auf günstigere Alternativen

Die von Orth geforderte Lösung, teilt Stadtsprecherin Claudia Boje auf Anfrage mit, müsse ohnehin »individueller Natur« sein: »Wir wissen nicht, wer mit welchem Verkehrsmittel zum Training kommt. Wer auf das Auto angewiesen ist, hat unter anderem die Alternative, in einem nahegelegenen Parkhaus zu parken.« Etwa am Neustädter Tor: Das Parkhaus sei ganztägig geöffnet und nicht weit entfernt. Pro Stunde sind zudem nur 1,50 Euro zu entrichten. Ein circa zehnminütiger Fußweg müsste vom - auch günstigeren - Messeplatz in der Ringallee (50 Cent pro Stunde, Gebührenpflicht bis 16 Uhr) bewältigt werden. Kürzer ist es von der Schillerstraße auf der anderen Seite des Anlagenrings zur Lahn hin, wo weiter die alte Regelung gelte.

Keine Option sei hingegen, abends den verschlossenen Schulhof freizugeben. »Schulhöfe sind so gestaltet, dass sie den Ansprüchen der Schülerinnen und Schülern entsprechen, gegebenenfalls sind sie mit Spiel- sowie Sportgeräten ausgestattet und sie weisen einen Untergrund vor, der nicht für parkende und fahrende Kfz konstruiert ist«, verdeutlicht Boje. Und Bewohnerparkausweise, wie von Orth angeregt, würden auch nicht ausgestellt, weil sie, wie der Name schon sagt, eben Bewohnern mit entsprechender Berechtigung vorbehalten sind.

Es folgt ein Leserbrief auf diesen Artikel aus dem Gießener Anzeiger vom 13.02.2023 :

 

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